Fränkische Zustände.
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verfiel die Macht der Chalifen später, und das Reich zersplitterte sich in Einzelstaaten. Desto bedeutsamer wurde die arabische Kultur. Wohl-Arabische stand und Bildung entfaltete sich im Morgenlande zu derselben Zeit, da imtur" die Kultur im Abendlande tief darniederlag. Ein Welthandel entwickelte sich, der den Orient mit dem Occident verband. Das Gewerbe erblühte, besonders die Weberei von Seidengewändern, Teppichen und baumwollenem Musselin, der nach der Stadt Mossul am Tigris seinen Namen hat, die Herstellung von Waffen (Damascenerklingen), von Schmucksachen aus Metall und Edelsteinen, von prachtvollen Töpferarbeiten.
Die Baukunst brachte so herrliche Schöpfungen hervor wie die Alhambra zu Granada. Und neben der Dichtkunst entfaltete sich die Wissenschaft, so die Philosophie und besonders die Heilkunde.
3. Die karolingische Zeit.
Fränkische Zustände.
§ 19* Ergebnisse der Völkerwanderung. Weite Lande waren von den Laudgewirm Germanen erobert worden; jedoch blieb nur ein Teil davon wirklich ger- Sä manischer Besitz. Nordafrika war seit der Vernichtung der Wandalen ®ermonen' verloren gegangen, Spanien sollte bald darauf in die Hand der Araber fallen, welche, von Nordafrika kommend, die Westgoten vernichteten. England war ein Gewinn für das Germanentum, das sich hier erhielt; dagegen überwog in dem größten Teile Italiens und weiten Strecken Frankreichs die romanische Bevölkerung. So waren also die mit so viel Blut erkauften Provinzen des römischen Reiches nur zum Teil behauptet worden. Andrerseits aber war auch viel altgermanisches Land im Laufe der Völkerwanderung geräumt und eine Beute.fremder Völker geworden; denn in die Gebiete östlich der Elbe und Saale waren die slavischen Wenden, in Böhmen die ebenfalls slavischen Tschechen eingezogen.
Eine Erinnerung aber an die gewaltigen Schicksale und Taten der H-id-nsage. Völkerwanderung erhielt sich in der Heldensage; in ihr spiegelt sich das germanische Mannes- und Frauenideal wieder. Sie verbindet die uralte Vorstellung von dem herrlichen, jngendnmstrahlten Lichthelden Siegfried, der den Hort der Nibelungen, der Nebelmänner, erbeutet, der zu der von bösen Geistern gefangen gehaltenen Sonnenjungfrau Brunhild durchdringt und doch schließlich den Nibelungen zum Opfer fällt, mit der Erzählung von dem furchtbaren Untergang des Volkes der Burgunder durch König
2*
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Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919.
vorgegangen; die letzteren beiden Völker pflegt man als Arier zusammenzufassen.
Von Osten also wanderten wahrscheinlich die Germanen in Niederdeutschland ein und breiteten sich sodann über die mitteldeutschen Gebirge aus.
Römer und Germanen zur Zeit des Marius und Cäsar.
Kimbern § 2. Die Kimbern und Teutonen. Vor nunmehr etwas mehr als Teutonen. 2000 Jahren, im Jahre 113v.chr., traten zum ersten Male germanische Völkerschaften in der Geschichte auf, die Kimbern und Teutonen. Sie hatten ihre Heimat auf der jütischen Halbinsel verlassen, weil sie für die wachsende Bevölkerung nicht mehr Raum genug bot, vielleicht auch, weil ihnen Sturmfluten Stücke ihres Gebiets fortgerissen hatten. Landsuchend erschienen sie mit Weib und Kind, mit großen Herden und mit Karren, auf denen sie die fahrende Habe bargen, in den östlichen Alpen, an der Grenze des römischen Reiches. Es waren kraftvolle, kriegerische, in wollene Mäntel oder in Felle gekleidete Gestalten von mächtigem Gliederbau, mit blondem Haar und trotzigen, blauen Augen. Sie waren schlecht bewaffnet; denn nur wenige hatten eiserne Schwerter, die meisten hölzerne Speere mit kurzer Eisenspitze und hölzerne oder aus Weidenruten geflochtene Schilde; aber gewaltig war die Wucht ihres Angriffs. Der römische Konsul, der in der Gegend von Norna. Noreja, im heutigen Kärnten, mit einem Heere stand, wies ihre Bitte um v^Chr. Land ab; er überfiel sie sogar aus dem Hinterhalt, erlitt aber eine vollständige Niederlage. Trotzdem brachen die siegreichen Germanen damals nicht in Italien ein, sondern zogen westwärts nach Gallien und brachten den Römern in den Rhonelanden schwere Niederlagen bei. Sie gingen darauf über die Pyrenäen und maßen ihre Kräfte mit den spanischen Völkerschaften. Von dort zurückgekehrt, entschlossen sie sich endlich in Italien einzufallen; die Teutonen zogen den Rhonefluß abwärts, die Kimbern durch das heutige Tirol über den Brennerpaß.
Indessen hatten die von dem „kimbrischen Schrecken" erfüllten Römer Mariuk.ihren tüchtigsten Feldherrn, Gajus Marius, Jahr für Jahr zum Konsul erwählt. Dieser trat zuerst bei Aquä Sextiä, dem heutigen Aix in der Provence, den Teutonen gegenüber und schlug sie nach Schlacht furchtbarem Ringen. Der blutigen Schlacht folgte die nicht minder blutige Erstürmung des Lagers; die Teutonen wurden vernichtet. m Indessen waren die Kimbern aus dem Etschtale hervorgebrochen und hatten einen Teil Oberitaliens erobert. Gegen sie führte Marius sein
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Deutsche Geschichte bis zur Gründung de» nationalen Staat- 919.
wesentliche Ursache der Völkerwanderung. Dazu kam, daß die höhere Kultur und die vielfachen Genüsse des römischen Lebens etwas Verlockendes für viele von ihnen haben mußten. So traten denn zahlreiche Germanen in das römische Heer ein, das schließlich fast ganz aus Barbaren bestand; oder sie ließen sich als zinspflichtige Leute auf den Grundstücken römischer Gutsherren ansiedeln. Ganze Stämme wanderten mit Zustimmung der Behörden ein, ließen sich Land verleihen und übernahmen die Pflicht, das Reich gegen ihre eigenen Landsleute zu verteidigen.
Seit dem Ende des zweiten Jahrhunderts n. Chr. wurden aber auch die kriegerischen Angriffe immer heftiger. Zu den Zeiten des Kaisers Mark Aurel (um 170) griffen die Markomannen Jahr für Jahr die Grenze an. Kurze Zeit später traten die Namen neuer Völker auf, die durch Better ^en Zusammenschluß kleinerer Völkerschaften entstanden waren. Die Franken saßen am Niederrhein und suchten von dort nach Gallien einzudringen; die Alamannen (auch Sweben, Schwaben genannt) überschritten den römischen Grenzwall und eroberten das dahinter liegende „Zehntland"; die Sachsen, welche im heutigen Hannover, Oldenburg und Westfalen wohnten, machten mit ihren Schiffen die Meere unsicher und brandschatzten die Küsten. Die Goten endlich verließen ihre Sitze an der unteren Weichsel, wanderten nach den Küsten des schwarzen Meeres, und die Römer mußten ihnen die Lande an der unteren Donau überlassen.
Die Goten sind das erste germanische Volk, unter dem das Christentum Eingang fand, und zwar in der Form, wie es der Kirchenlehrer Arius Wulsila. gelehrt hatte. Wulfila, der Sohn römischer Kriegsgefangenen, verbreitete es bei einem Teile der Goten, deren Bischof er wurde. Er hat auch die Bibel in das Gotische übersetzt, und diese Bibelübersetzung ist das früheste Denkmal der deutschen Sprache.
Der Einbruch der Hunnen und die Gründung germanischer Ttaatcn auf dem Boden des weströmischen Reichs.
§ 9. Hunnen und Goten. Schon mehrere Jahrhunderte dauerte der Ansturm der Germanen auf das römische Reich, als ein Ereignis eintrat, das in seinen Folgen zu einer Überflutung des weströmischen Reiches durch Me germanische Scharen führte. Im Jahre 375 brachen die Hunnen, ein mongolisches Reitervolk von häßlichem Aussehen und rohen Sitten, das aus dem mittleren Asien stammte, keinen Ackerbau trieb, sondern sich von Viehzucht ernährte und nomadisch von Ort zu Ort wanderte, über die Wolga in Europa ein. Sie trafen in Südrußland zuerst auf die Ostgoten, deren König, der mehr als hundertjährige Ermanarich, sich den Tod gab, und unter-
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Die deutsche Kaiserjett 919-1260.
ihre Männer dnvon. Der Krieg fand ein vorläufiges Ende durch einen Vergleich, nach welchem Heinrich nur Sachsen behalten sollte. Doch wurde die Ruhe in Deutschland nicht vollkommen hergestellt: die Parteien der Staufen und Welfen oder, wie man sie nachher in Italien nannte, der Ghibellinen (der Name soll von dem staufischen Schlosse Waiblingen stammen) und Guelfeu standen einander feindselig gegenüber.
Der zweite Trotzdem ließ sich König Konrad durch die begeisterte und hinreißende ^Tu?9' Predigt des Cisterziensermönchs Bernhard von Clairvaux bestimmen, ^ an dem zweiten Kreuzzug teilzunehmen. Von großen Hoffnungen begleitet, zogen Konrad Iii. und etwas später König Ludwig Vii. von Frankreich nach dem Orient; aber beide Heere erlitten die größten Verluste, und der Kreuzzug verlief ohne jedes Ergebnis. Einige Jahre später starb Konrad.
Friedrich!. Barbarossa. 1152 — 1190.
§ 56. Friedrich I. und die Unterwerfung der lombardischen Städte.
Konrads Iii. Nachfolger wurde sein ihn an Gaben und Charakter weit überragender Neffe Friedrich, den die Italiener wegen seines rotblonden Friedrichs-Bartes Barbarossa genannt haben. Er war nur von mittlerem Wüchse, Uchleil. aber in seinem ganzen äußeren Wesen ein Bild edler Männlichkeit; aus seinem Antlitz leuchtete eine ruhige Heiterkeit, scharf blickten seine Augen, fest war sein Gang. Wie er in allen ritterlichen Tugenden erfahren war, so besaß er auch hohe geistige Fähigkeiten, einen hochstrebenden Sinn, einen klaren Verstand, eine natürliche Beredsamkeit und dazu trotz aller Freude an ritterlichem Treiben eine herzliche Frömmigkeit. Seine Gestalt hat sich dem deutschen Volke tief eingeprägt; seine Regierung bedeutet einen der Höhepunkte der deutschen Kaiserzeit.
Da seine Mutter eine Welfin war, so war er der Vetter Heinrichs des Löwen. Mit ihm trat er in nahe Beziehungen, gab ihm das Herzogtum Bayern zurück, und beide sind lange gute Freunde gewesen. Friedrich zog es vornehmlich nach Italien, nicht nur um die Kaiserkrone zu gewinnen, sondern um die sinkende kaiserliche Macht wiederherzustellen und besonders, Diewm- Um die Städte der lombardischen Ebene unter seine Gewalt zu 6äe.n beugen. Diese waren nämlich vornehmlich infolge des Handels mit dem Orient, der unter dem Einfluß der Kreuzzüge sich hoch entwickelt hatte, zu großem Wohlstand gelangt; das Gewerbe war emporgeblüht, der Geldverkehr hatte großen Umfang angenommen, schon entstanden Banken. Die Städte, unter denen neben den Seestädten Pisa, Venedig und Genua
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Die Eroberung Galliens durch die Franken.
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und gewalttätiger, aber auch tatkräftiger und kluger König. Er griff mit B-siegun, den Seinen zuerst den Römer Syagrius an, der in den Ländern an der swtus Seine und Loire, dem Rest der römischen Provinz, als unabhängiger Fürst "«ia“ herrschte, schlug ihn bei Soissons und nahm sein Gebiet in Besitz. Zehn mamten‘ Jahre später kam es zum Kriege mit den Alamannen, die nicht nur das Elsaß erobert hatten, sondern auch über den Wasgau hinüber nach Gallien hineingedrungen waren. Als in der Entscheidungsschlacht die Reihen der Franken bereits erschüttert schienen, wandte sich Chlodowech, der schon durch seine christliche Gemahlin, eine burgundische Königstochter, auf das Christentum hingewiesen war, im Gebet an den Gott der Christen und gelobte ihm sich zu bekehren, wenn er ihm seine Hilfe verliehe. Als er den Sieg errungen hatte, ließ er sich mit vielen seiner Volksgenossen zu Reims Annahme von einem Bischof taufen. Dieser soll damals die Worte zu ihm gesprochen «-»-haben: „Beuge demütig deinen Nacken: bete an, was du verbrannt hast, verbrenne, was du angebetet hast." Es war das katholische Bekenntnis, das Chlodowech annahm, nicht das arianische. Dadurch wurde die Verschmelzung der Franken mit den Römern erleichtert; die Bischöfe sahen in dem Frankenkönig den Schirmherrn ihres Glaubens gegenüber ketzerischen Königen, und die Kirche wurde eine wichtige Stütze des Frankenreichs.
Einen dritten großen Krieg führte Chlodowech gegen den West-Besieg»», gotenkönig Alarich ü., der bei Poitiers besiegt wurde und in der Westgoten. Schlacht fiel. Die Westgoten mußten das Land bis zur Garonne abtreten.
Indessen hatte Chlodowech durch List' und Verrat die übrigen fränkischen Könige beseitigt. So hat er alle Franken unter seinem Zepter vereinigt; er hat fast ganz Gallien erobert; er hat die Franken zu Christen gemacht.
§ 17. Die merowingischen Könige. Chlodowechs Söhne, unter welche Eroberungen, das Frankenreich geteilt wurde, haben seine Eroberungen fortgesetzt. Sie haben die Burgunden unterworfen. Sie haben mit Hilfe der Sachsen die Thüringer besiegt und die thüringische Königsburg Burgscheidungen zerstört; seitdem bildet der Rennsteig auf dem Thüringer Walde die Grenzscheide zwischen dem thüringischen und dem fränkischen Stamme.
Endlich mußten, wie schon früher die Alamannen, so nun auch die Bayern die Oberhoheit der Frankenkönige anerkennen.
Infolge der immer erneuten Reichsteilungen traten drei Teile Reichs-des Reiches immer deutlicher hervor: Auftrafien, das die Rheinlande umfaßte und vorwiegend von Germanen bewohnt war, Neustrien,
Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch. B. Iii. 6. Aufl. 2
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Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Liegnitz Deutschland Lyon Deutschland Holland Apulien Palermo Staufen Staufen Friedrichs Italien Frankreich
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Geschichtliche Tabellen.
Gründung des Wandalenstaates in Afrika (Karthago) durch Geiserich.
Einbruch der Franken (Belgien), Alamannen (Elsaß) und Burgunden (Worms, dann Südostgallien) in Gallien.
Eroberung Britanniens durch die Angeln und Sachsen.
451 Besiegung des Hunnenkönigs Attila auf den
katalaunischen Gefilden (Aetius).
452 Einfall Attilas nach Oberitalien; Leo der Große.
Attilas Tod; Zerfall des Hunnenreichs.
kti^ |(''v 11 h h ‘rvt*.
Dritte Periode: Vernichtung der Reste des weströmischen Reichs.
476 Odowakar vernichtet das weströmische Reich (Romu-
lus Augustulus).
Herrschaft des Ostgotenkönigs Theoderich in Italien.
Vernichtung des Wandalenreiches (Geljmer) durch Beli-sar, den Feldherrn des oströmischen Kaisers-Justinian.
Vernichtung des Ostgotenreiches (Totila, Teja) durch Belisar und Narses.
568 Gründung des Langobardenreiches in Italien
durch Alboin.
481 511 Chlodowech, der Merowinger, gründet das Frankenreich.
Besiegung des Römers Syagrius bei Soissons. Besiegung der Alamannen und Übertritt Chlodowechs zum Christentum.
Besiegung der Westgoten und Eroberung Galliens-bis zur Garonne.
Vergrößerung des Frankenreichs durch Chlodowechs Söhne. Eroberung von Burgund und Unterwerfung der Thüringer und Bayern.
Teilungen des Frankenreiches (Austrasien, Neustrien^ Bnrgund).
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Iv
Vorwort.
Die Darstellungsform ist die Erzählung, natürlich in ungleichmäßiger Ausführlichkeit: Kaisergestalten wie Karl der Große, Otto der Große, Heinrich Iv., Friedrich Barbarossa sind genauer behandelt worden, andere brauchten nur kurz erwähnt zu werden. Daß auch die großen nationalen Kriege etwas ausführlicher erzählt worden sind, widerspricht, denke ich, nicht dem Grundsatz, verwickelte strategische Dinge auszuschließen. Ein deutsches Mädchen muß die Großtaten der Väter nicht minder kennen als ein deutscher Knabe. Das Persönliche ist stark betont worden. Einzelangaben, hier und da auch anekdotischer Art, sind vielfach eingestreut; sie sollen das geschichtliche Bild farbiger und anschaulicher gestalten. Der Überschau über das Ganze der Entwickelung dienen die Einteilung in nicht zu ausgedehnte Paragraphen, die Stichwörter am Rande, endlich die angehängte Tabelle.
Halle a. S., im Februar 1903.
Friedrich Neubauer.
Borwort zur sechsten Auflage.
In der neuen Auflage ist die Geschichte des Mittelalters von der der Neuzeit getrennt worden; im übrigen weist der Text keine wesentlichen Änderungen auf. Bilder sind auf mehrfachen Wunsch wieder beigegeben worden. Historische Karten finden sich in dem kleinen Geschichtsatlas, den die Verlagsbuchhandlung herausgegeben hat.
Frankfurt a. M., im Mai 1909.
Neubauer.
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Otto Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich_Neubauer Friedrich Neubauer
Römer und Germanen zur Zeit des Augustus und Tiberius.
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Heer im nächsten Jahre. Bei Vercellä fand am verabredeten Tage und Schlacht verabredeten Orte die Schlacht statt; in einem mächtigen Viereck, in dessen Vercellä. vorderen Gliedern sich die Krieger mit Ketten aneinander geschlossen 10l hatten, drangen die Germanen heran; aber nach blutigem Ringen endete auch diese Schlacht mit dem völligen Siege der Römer, die den Vorteil der besseren Führung, Bewaffnung und Kriegszucht hatten und die Glut der Sonne leichter ertrugen. Bei der Verteidigung der Wagenburg, welche das Lager umschloß, beteiligten sich auch die Frauen, von denen sich viele, um nicht in Sklaverei zu fallen, selbst den Tod gaben. Rom war ein erstes Mal vor dem Ansturm der Germanen gerettet.
§ 3. Cäsar und die Germanen. Einige Jahre später erschienen zum Ariovist. zweiten Male germanische Eroberer in Gallien. Der kühne und trotzige Suebenhäuptling Ariovist, der erste Germane, von dessen Wesen wir eine klarere Vorstellung haben, war von einem Keltenstamme gegen einen anderen zu Hilfe gerufen worden; nach dem Siege aber setzte er sich im Lande fest und zog immer neue germanische Volkshaufen über den Rhein an sich.
Das mittlere Gallien drohte germanischer Besitz zu werden. Da erkannte Gajus Julius Cäsar, der im Jahre 58 Statthalter der römischen Provinz im südöstlichen Gallien war, die Gefahr; er stellte an Ariovist die Forderung, vor ihm zu erscheinen und die Kelten nicht ferner zu bedrücken. Da der Germane diese Zumutung mit stolzen Worten ablehnte und sich auf das Kriegsrecht berief, so zog Cäsar gegen ihn. Es gelang ihm sein eingeschüchtertes Heer wieder zu ermutigen. Die Schlacht fand @wt in der Gegend des heutigen Mülhausen im Elsaß statt; nach hartem hausen/ Kampfe errangen die Römer den Sieg. Ariovist entkam über den Rhein, 58' der nun die Grenze zwischen dem römischen Reich und dem Gebiet der freien Germanen wurde.
In den nächsten Jahren unterwarf Cäsar ganz Gallien. Zweimal Cäsars ging er auch über den Rhein, um die Germanen einzuschüchtern und übe!-' von Einfällen abzuschrecken. Jedoch blieb er nur einige Wochen auf dem 0tm0e‘ anderen Ufer. Die Sueben stellten sich ihm nicht zur Schlacht, sondern zogen sich in Wälder und Sümpfe zurück.
Römer und Germanen zur Zeit des Augustus und Tiberius.
§ 4. Die Feldzüge des Drusns und Tiberius. Erst zur Zeit des Augustus. Augustus, der nach Besiegung des Antonius bei Actium der Monarch Roms geworden war, wurden von römischer Seite Versuche gemacht, auch die Germanen zu unterwerfen. Die Stiefsöhne des Augustus, Tiberius und
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